Personalkosten nicht blind anwachsen lassen.

Im Haupt- und Finanzausschuss am 01.09.2025 wird eine Beschlussvorlage der Stadtverwaltung behandelt, in der die Schaffung von zwei neuen Stellen vorgeschlagen wird (Sitzungsunterlagen hier. Nachdem insbesondere FDP und Grüne zuletzt vehement darauf hingewiesen hatten, dass wir nicht nur immer weiter die Steuern erhöhen können, sondern auf der anderen Seite auch bei den Kosten der Stadt sparen müssen, kann dieser Vorstoß der Stadtverwaltung als ein kleiner Affront gewertet werden.
Dabei ist der Bedarf an den beiden Stellen im Prinzip nachvollziehbar:
Im Produktbereich „Finanzmanagement und Rechnungswesen“ ist eine Beamtin dauerkrank, was bedeutet, dass die Aufgaben bisher von anderen Kolleginnen und Kollegen mit übernommen werden müssen, die Stelle aber weiterhin blockiert ist und kein neues Personal darauf gesetzt werden kann.
Im Bereich des Hausmeisterdienstes war die Eingliederungsmaßnahme einer zuvor langzeitarbeitslosen Person erfolgreich, das Arbeitsverhältnis kann in ein reguläres Angestelltenverhältnis überführt werden.
Die Stellenmehrung ist von der Stadtverwaltung durchaus ordentlich begründet. Was jedoch völlig fehlt, ist eine Darstellung der denkbaren Alternativen. Muss es wirklich schon wieder ein Stellenaufwuchs sein? In jedem Wirtschaftsunternehmen würde zunächst versucht, die anfallenden Aufgaben zu priorisieren und umzuverteilen. Zudem waren bis vor einem halben Jahr noch 17 Stellen in der Stadtverwaltung unbesetzt (siehe auch dieser Artikel). Bevor sich die Stadtverwaltung weiter aufbläht, könnten daraus Stellenanteile zusammengezogen werden, um die andernorts anfallenden Aufgaben zu erledigen.
Der Stadtrat muss in die Lage versetzt werden, den Sachverhalt abzuwägen und eine fundierte Entscheidung über zusätzliche Kosten zu treffen. Das ist aber nicht möglich, wenn der Politik keine Handlungsalternativen aufgezeigt werden. Einen Stadtrat im Blindflug kann sich Rösrath nicht leisten. Aus Sicht der FDP ist es jedenfalls nicht die Lösung aller Probleme, sich einfach immer auf die teuerste Variante zu versteifen und zu hoffen, dass es dann schon gut gehen wird.