Keine Unterstützung für Wohnbau-Bremse

Wohnbau

Die von B90/Die Grünen beantragte 30-Prozent-Pflicht-Quote für sozialen Wohnungsbau in Rösrath wäre nachteilig für Bürger aus dem Mittelstand, die eine bezahlbare Mietwohnung suchen. Unser Problem ist es nicht, dass zu viele Wohnungen gebaut werden. Im Gegenteil. Für einen Markteingriff, der den Mix neu entstehender Wohnungen regulieren soll, gibt es deshalb keinen Grund. Rösrath kann froh sein, wenn überhaupt attraktiver Wohnraum entstehet.

Leider lohnt es sich für Immobilienunternehmen oftmals nicht, zeitgemäßen Wohnraum zu errichten. Das liegt u.a. an Kostensteigerungen für Baumaterial und der generellen Baukosten, steigenden energetischen Anforderungen, Umwelt- und Naturschutzbelangen, nachbarschaftlichen Widerständen und Stellplatzzwängen. Bauwilligen in dieser schwierigen Situation Steine in den Weg zu legen, so dass sie ein Drittel ihrer Wohnungen zu marktfernen Konditionen vermieten müssten, wäre zusätzliches Gift für den örtlichen Wohnungsmarkt. Gespart werden müsste dann an der baulichen Qualität. Zudem müssten die 70 Prozent freifinanzierter Wohnungen umso teurer vermietet werden, um die geringeren Mieteinnahmen im Sozialwohnungsbereich auszugleichen.

Auch könnten Investoren umschwenken und sich auf den Bau von Eigentumswohnung zurückziehen, deren Verkauf ein lukrativeres Geschäft verspricht. Dem Mietmarkt würden damit Flächen entzogen. Für die Einkommenssteuereinnahmen der Stadt könnte das ein Vorteil sein, Mieterinnen und Mieter mit mittleren Arbeitsgehältern würden aber weiterhin nur erschwert Wohnungen finden.

Zu begrüßen ist hingegen der Vorschlag der Grünen, die Stellplatzsatzung zu Gunsten des öffentlich geförderten Wohnungsbaus zu ändern und den Stellplatzschlüssel für Sozialwohnungen zu reduzieren. Diese Maßnahme würde einen spürbaren Anreiz für Immobilieninvestoren darstellen und sozialen Wohnungsbau in Rösrath fördern. Mehr Bauprojekte würden sich wirtschaftlich rechnen lassen, wenn auf einige Außenstellplätze oder eine teure Tiefgarage verzichtet werden könnte.