Keine Angst vor Nachhaltigkeitszielen

Zur aktuellen Diskussion um die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Rösrath, u.a. im Kölner Stadtanzeiger vom 17.04.2025, nimmt der Fraktionsvorsitzende der FDP Rösrath Tom Höhne wie folgt Stellung:

„Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Stadt ist mehr als ein Ökodorf. Nachhaltigkeit bedeutet die Sicherung einer lebenswerten Wohn- und Arbeitsumgebung für alternde und nachfolgende Generationen. Wer Kommunalpolitik ernst nimmt, muss deshalb nachhaltig denken.

Nachhaltig handeln kann eine Stadt natürlich nur dann, wenn sie die erforderlichen finanziellen Spielräume hat. Sparsamkeit und besonnen festzusetzende Einnahmenerhöhungen müssen deshalb Aspekte sein, die die Rösrather Nachhaltigkeitsziele flankieren. Sonst verliert die Strategie die Akzeptanz. Wenn die Menschen in unserer Stadt mit Sorgen auf ihr Geld blicken müssen, weil das Leben vor Ort immer teurer wird, entwickelt sich Nachhaltigkeit zum Luxusproblem. Aktuelle Stichworte dazu sind Grundsteuer und Kita-Beiträge.

Die von der Rösrather Zivilgesellschaft erarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie enthält viele Selbstverständlichkeiten. Sie enthält auch einige spezielle Wünsche von Klima-, Umwelt-, oder Mobilitätsaktivisten, die nicht „eins zu eins“ umsetzbar sein werden. Zahlreiche Ideen werden nicht finanzierbar sein, andere dürften schlicht innerhalb der gesteckten Zeiträume unerreichbar sein.

Aber die Richtung stimmt. Ziele müsste man sich nicht setzen, wenn die angestrebten Ergebnisse sowieso und ohne Kraftanstrengung erreichbar wären. Wovor haben diejenigen Parteien also Angst, die jetzt schon die Nachhaltigkeitsstrategie in Frage stellen, obwohl Vertreterinnen und Vertreter aus ihren eigenen Reihen sie sogar mit erarbeitet haben? Stellen wir uns den Herausforderungen!

Aus Sicht der FDP ist es richtig, den zuvor gezielt ausgewählten Experten und Multiplikatoren zu vertrauen, die sich auf die vorgeschlagene Nachhaltigkeitsstrategie geeinigt haben. Das Papier zu beschließen und der Stadtverwaltung, aber auch dem nächsten Stadtrat eine Orientierung für zukünftige Entscheidungen an die Hand zu geben, ist sinnvoll. Dabei versteht es sich von selbst, dass auch die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommune ein Baustein für eine nachhaltige Stadt ist. Ökonomische Vernunft trauen wir den verantwortlichen Akteuren aber zu.“