Grundschulkonzept: FDP Rösrath schlägt vierten Standort vor

Das Konzept der Stadtverwaltung zur Ertüchtigung der vier Grundschulstandorte zeigt, dass sich die Planerinnen und Planer viel Mühe gegeben haben, eine Strategie zu entwickeln, die schlüssig aussieht und unter idealen Bedingungen gut funktionieren würde.
Mit Blick auf die Bauprojekte am Freiherr-vom-Stein Schulzentrum und an der Grundschule in Hoffnungsthal müssen wir jedoch feststellen, dass sich der Stadtrat nicht auf ideale Bedingungen verlassen kann. Im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler müssen wir einkalkulieren, dass sich Baumaßnahmen verzögern und dass sich die Flächenanforderungen an zeitgemäße Schulen mit den Jahren verändern.
Die Pläne für Forsbach gehen von einem neuen Kita-Standort aus, der noch nicht gefunden worden ist. Für die Grundschule in Hoffnungsthal gibt es bisher kein Neubau-Grundstück, so dass voraussichtlich eine Lösung am derzeitigen beengten Standort in der Ortsmitte gefunden werden muss.
Besonders problematisch ist die von der Stadtverwaltung angestrebte Vorgehensweise für den Stadtteil Rösrath. Eine Mega-Baustelle mit Lärm und Baustellenverkehr auf dem Grundschulgelände am Sandweg wäre die Folge. Wenn das vorgeschlagene Konzept mit der viele Jahre dauernden Aufeinanderfolge von Neubau- und Abrissarbeiten umgesetzt würde, müssten mehrere Schülergenerationen ihre ersten Schuljahre auf einer Dauerbaustelle verbringen. Eine Ausweitung der Schülerzahl würde wegen der zu erwartenden Elterntaxis auch die umliegenden Wohngebiete noch stärker in Mitleidenschaft ziehen als bisher.
Die FDP regt deshalb an, in dem Grundschulkonzept für die Stadt Rösrath einen vierten Grundschulstandort am Freiherr-vom-Stein Schulzentrum in die Betrachtung mit einzubeziehen. Im unteren Teil des Areals, zwischen Parkplatz und Jugendzentrum, stehen noch große Flächen zur Verfügung, die baulich intensiver genutzt und in den Bildungscampus integriert werden können. Es kann eine gute Lösung für Rösrath sein, an dieser Stelle eine Grundschule mit Mensa zu bauen, die Platz für eine Fünf- oder sogar Sechszügigkeit bietet. Es würden sich Synergien mit der vorhandenen Infrastruktur ergeben. Durch die zentrale Lage könnten dort Schülerinnen aus allen Stadtteilen wohnortnah zur Schule gehen. Dadurch würden die drei bisherigen Standorte entlastet.
Es wäre zudem denkbar, zwischenzeitlich einzelne Klassen der Grundschulen aus den anderen Ortsteilen im Neubau am Schulzentrum Freiherr-vom-Stein unterzubringen, wenn in deren Gebäuden Sanierungsarbeiten anstehen. Sukzessive könnten die Bestandsschulen so auf den Stand der Technik gebracht werden, ohne dass sich Bauarbeiten und Schulunterricht zu sehr in die Quere kommen.
Wenn nur noch eine Grundschule am Sandweg verbleibt, wird die Stadt Rösrath dort über freie Grundstücksflächen verfügen, auf denen sie beispielsweise dringend benötigte Wohnbauflächen ausweisen könnte. Und sollten die Schülerzahlen in ferner Zukunft kleiner werden, so dass nicht mehr sämtliche Raumkapazitäten für den Grundschulbetrieb benötigt werden, könnte die Stadtverwaltung frei werdende Flächen auf dem Bildungscampus beispielsweise für den Fachbereich „Bildung und Sport“ nutzen, so dass bisher teuer angemietete Büroräume abgestoßen werden können.
Nach Überzeugung der FDP lässt das vorgelegte Grundschulkonzept noch zu viele Fragen offen, um sich politisch auf nur die bisherigen drei Standorte zu fixieren. Ein vierter Grundschulstandort am Freiherr-vom-Stein Schulzentrum sollte in Betracht gezogen und das Konzept vor einer festlegenden Beratung um eine solche Alternative erweitert werden.